Entscheidung [Kirche Oderwitz-Mittelherwigsdorf]
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Entscheidung

Zum Monatspruch Oktober 2017:
Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Stellen Sie sich vor, eine plötzliche, unerwartete Notsituation wirft Sie aus Ihrer gewohnten und vertrauten Lebensbahn. Eine schlimme Diagnose z. B. oder ein Unfall.

Sie fragen sich, was wird jetzt aus mir? Muss ich jetzt Rechenschaft ablegen für alles? Gehören Sie zu den Menschen, die sagen: „Ich bereue nichts, würde alles wieder so machen, jederzeit“. Oder gehören Sie eher zu denen, die sagen: „Ich habe viel falsch gemacht, wenn ich noch mal anfangen könnte…, aber leider!“

Wir müssen oft Entscheidungen treffen. Oft sogar in kurzer Zeit! Was ist richtig, was ist falsch? Politiker, so sagen viele, entscheiden sich fast immer falsch, weil sie ja, so das Klischee, keine Ahnung mehr haben vom wirklichen Leben. Bei Nachbarn, Bekannten und Verwandten wissen wir auch leicht, was falsch oder richtig ist. „Das musste ja schiefgehen!“ - so wussten wir es schon vorher.

Selten nur sind Entscheidungen einfach schwarz / weiß. Oft gibt es grau! Manchmal kann eine Entscheidung auch richtig und falsch zu gleich sein. Sie wurde getroffen aus Überzeugung und in Übereinstimmung mit den eigenen Werten, aber hinterlässt dennoch ein ungutes Gefühl und ein schlechtes Gewissen. Für das eigene Leben lässt sich manchmal gar nicht sagen, was richtig und was falsch ist.

Als Christen haben wir eine Richtschnur: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8) Gottes Wort halten! - das klingt fordernd, ja fast überfordernd. Es verändert aber den Blickwinkel. Vor einer schwierigen Entscheidung kann man fragen:“ Passt das zu dem, was Gott von mir fordert?“

Und doch wird es uns nicht immer gelingen. Wir scheitern und sind auf Vergebung angewiesen. Immer wieder aufs Neue! Wir müssen damit leben, dass wir nicht immer wissen, was richtig und was falsch ist. Wir erfahren es auch nicht immer nach der getroffenen Entscheidung, manchmal vielleicht erst Jahrzehnte später. Was aber, wenn ich an einer Fehlentscheidung leide?! - Dann kann ich Gott um Vergebung bitten und ihm die Menge der Sünden wie einen Steinhaufen vorlegen und er trägt sie Stein für Stein ab und macht den Weg zu ihm wieder frei. Wir haben einen Gott, der uns geschaffen hat, der uns kennt, auch unsere Gewissensnöte, der uns verzeiht und neu mit uns anfängt.

Monika Günther

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