Friedhof [Kirche Oderwitz-Mittelherwigsdorf]
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Friedhof

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Göhl‘sche Gruft

Zwei Wahrheiten

Friedhof – vielleicht das prägnanteste Symbol für Vergänglichkeit. Ein Wort, mit dem Tod und Trauer in Verbindung gebracht werden.
Dabei sind Friedhöfe keinesfalls Orte, die man meiden sollte, um sich seine heitere Stimmung zu erhalten. Diese Orte tragen doch vielmehr zu Heiterkeit, Lebenfreude und Hoffnung bei. Eine Mauer umgibt unseren Friedhof und bildet einen geschützten Raum für alle diejenigen, die wir loslassen. Ein Ort, an dem unsere Verstorbenen ausruhen können nach einem Leben voller Anstrengung, aber auch voller Freude.

Natürlich konfrontiert uns ein Friedhof auch mit Worten wie Vergänglichkeit und Begrenztheit unseres Lebens. Seit dem Tag unserer Geburt gehen wir einem Ende entgegen – das eint uns alle. Andererseit ist auch jeder für sich einzigartig. Das eindeutigste Kennzeichen dafür ist der Name, der jedem gegeben wird. Auf dem Friedhof erkennen wir diese zwei Wahrheiten unseres Lebens – als einzelne sind wir bedeutsam und sind dennoch vergänglich.

Ort des Gedächtnisses

Wenn ich auf den Wegen des Friedhofs spazieren gehe, lese ich die Namen von Menschen, die ich kannte, die zur Gemeinde gehört haben und ihr Bild auf charakteristische Weise geprägt haben. Jeder hatte seine ganz eigene Geschichte. Und manchmal treffe ich hier auf einen Menschen, der mir eine davon erzählt, die mit den Namen auf den Grabsteinen verbunden ist.

Manchmal schlendere ich über den Friedhof und mich zieht das Denkmal der Gefallenen aus den Weltkriegen an. Ich kenne keinen der Menschen mehr, die für ein schreckliches Ziel ihr Leben geben mussten und heute an unbekannten Orten ruhen. Aber ab und zu fallen mir Blumen und Lichter auf, die um das große Mal gestellt wurden. Sie machen deutlich, dass es mit dem Friedhof einen Ort gibt, an dem Angehörige trauern und gedenken können und Spaziergänger erinnert und ermahnt werden.

Wenn ich über den Friedhof gehe, sehe ich liebevoll und sorgfältig gepflegte Gräber. Jedes ist für sich einzigartig, wie die Menschen, an die hier gedacht wird. Für Angehörige, die diese Arbeit übernehmen können, ist weniger die Pflicherfüllung ein Grundsatz, als die Erinnerung an die Verstorbenen, die mit der Arbeit verbunden wird – ein Teil der Trauerbewältigung.

Für Antworten und Auskünfte zu Deinen Fragen, erreichst Du Ingrid Kunze von der Friedhofsverwaltung im Pfarrbüro.

Von Falk Ußler


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