Jesus Christus Superstar

„Die Menge, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: ,Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!´”

Matthäus 21,9

Liebe Schwestern, liebe Brüder, mit der Erinnerung an den berühmten Einzug Jesu in Jerusalem möchte ich auf die Kar- und Osterfeiertage zurückblicken. Viele breiteteten damals ihre Kleider auf den Weg. andere dann grüne Zweige, die sie auf den Feldern abgehauen hatten, um Jesus Christus als „Superstar“ zu begrüßen. Haben manche damals auch getanzt?

Jesus Christ Superstar – so heißt die berühmte Rockoper, die zum ersten Mal im Jahr 1971 im Mark Hellinger Theater in New York aufgeführt wurde. Die meisten von uns habe sie früher oder später im Fernseher als Film (Musical) gesehen. Die Musik mit Liedtexten haben viele von uns in der Jugend auf Kasetten gehört und zum Teil mitgesungen. Das beeindruckende war eben diese jubelnde, dynamisch und anbetend herrliche Atmosphäre mit Lobpreisliederbotshaft, die durch melancholische und dramatische Zwischenszenen immer wieder unterbrochen wurde.

Die Szene mit dem Einzug in Jerusalem gehört zu den imposantesten und dynamischsten. Kontrastreich wirkt aber das Missverständnis der meisten Leute und auch der Jünger, vor allem der Hass der politischen Gegner. Das macht den Film (die Rockoper) richtig spannend.

So eine berühmte Persönlichkeit und so sehr von den meisten missverstanden und von einigen sogar verhasst! Jesus kommt zu Ostern nach Jerusalem als eine wunderbare Gestalt, mit viel Potential - das Reich Gottes ist durch ihn nahegekommen - und doch nimmt er ein anderes Ende an als man bei berühmten und mächtigen Leuten erwarten würde. Durch Verrat, Verhaftung, Anklage, Gericht vor Pontius Pilatus endet er am Kreuz, was ein sehr beschämender Tod ist.

Wir können nur ahnen, was hinter den beiden Polen seines Lebens– hinter seinem Ruhm und seinem Kreuz – stand, aber so richtig nachvollziehen können wir es nicht. Der Kontrast bleibt, so wie der Kontrast zwischen Leben und Tod. Jesus hat mit beiden Polen in seinem irdischen Leben gerechnet.

Er wusste von seinen Möglichkeiten und seinem Auftrag, er wusste aber auch dass gerade sein Tod als Sühne- und Opfertod für das ganze Menschentum und alle Generationen, die nach ihm kommen, von entscheidender Bedeuting sein wird. Je berühmter eine Person ist, desto wichtiger ist dann ihr Tod in unseren Augen. Seine Mutter und andere Frauen haben dann nicht umsonst unter seinem Kreuz geweint!

Jesus hat zwar auf sein tolles Leben und seinen Ruhm verzichtet, doch nicht für immer. Bei dem Passamahl (für uns war das das erste Abendmahl) spricht er ganz klar zu seinen Jüngern:

Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Matthäus 26,29 f.

Pfarrer Adam Balcar

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